Kein Traumjob, sondern globaler Albtraum

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Mainz, Deutschland – 27. Januar 2025 – Was die Bremer Doktorandin Lucie Knor auf Hawaii beobachtet, ist Teil einer verheerenden globalen Entwicklung. Die verharmlosende Darstellung ihrer Forschungsarbeit als “Traumjob” im Paradies verschleiert die erschütternde Realität und verharmlost die Forderungen nach mehr Klimaschutz.

Vielmehr müssen die Erkenntnisse dieser Forschung als das verstanden werden, was sie sind. Eindringliche Belege für die Notwendigkeit sofortigen Handelns zur drastischen Reduktion von CO2-Emissionen. Denn die Meere haben bereits etwa 30 % des vom Menschen produzierten CO2 aufgenommen, was zu einer dramatischen Absenkung des pH-Wertes führt.

Deshalb befinden sich die Weltmeere in einer beispiellosen Krise. Mit einer Geschwindigkeit, die zehnmal höher ist als je zuvor in der Erdgeschichte dokumentiert, versauern unsere Ozeane. Diese dramatische Entwicklung ist das Resultat menschlicher Aktivitäten, die nicht nur direkt durch CO2-Emissionen, sondern auch durch luftgetragene Schadstoffe die marine Umwelt fundamental verändern.

Die Verschmutzung durch Aerosole, die durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft in die Atmosphäre gelangen, verschärft die Situation zusätzlich. Diese mikroskopisch kleinen Schwebeteilchen transportieren Schwermetalle, Stickstoff- und Schwefelverbindungen über weite Strecken und gelangen durch Niederschläge oder direkte Ablagerung in die Meere. Besonders die küstennahen Gewässer wie Nord- und Ostsee sind von dieser atmosphärischen Verschmutzung betroffen.

In der Nord- und Ostsee führt die Kombination aus Erwärmung, Versauerung und Nährstoffeintrag durch Aerosole zu einer dramatischen Zunahme toxischer Algenblüten. Diese “Harmful Algal Blooms” (HABs) produzieren Giftstoffe, die nicht nur marine Organismen schädigen, sondern auch für Menschen gefährlich werden. In den letzten Jahren haben sich diese giftigen Algenblüten in ihrer Häufigkeit und Intensität verstärkt, was zu zeitweisen Badeverboten und Einschränkungen in der Fischerei führt.

Die Versauerung der Meere trifft besonders die kalzifizierenden Organismen. Muscheln, Korallen und marines Plankton können ihre Kalkskelette nicht mehr ausreichend bilden. Dies hat katastrophale Auswirkungen auf die gesamte marine Nahrungskette. Forschungsprogramme wie BIOACID und EPOCA haben nachgewiesen, dass bereits heute viele Arten Entwicklungsstörungen zeigen. In der Arktis lösen sich bereits die Schalen von Pteropoden auf – kleinen Meeresschnecken, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Fischarten darstellen.

Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits spürbar. Prognosen zeigen, dass bei unverändertem CO2-Ausstoß der pH-Wert bis 2100 um weitere 0,3-0,4 Einheiten sinken könnte. Dies würde das Überleben vieler mariner Arten unmöglich machen und könnte zu einem Zusammenbruch ganzer Ökosysteme führen.

Die Kombination aus Versauerung, toxischen Algenblüten und der Anreicherung von Schadstoffen aus der Luft schafft einen gefährlichen Cocktail. Die Regenerationsfähigkeit der Meere wird dabei zunehmend überfordert. Besonders alarmierend ist, dass viele dieser Prozesse sich gegenseitig verstärken und beschleunigen. Die vermehrten Algenblüten führen beim Absterben zu sauerstoffarmen Zonen, die wiederum die Freisetzung von Schadstoffen aus den Sedimenten fördern.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft warnt eindringlich, dass die Zeit zum Handeln knapp wird. Die Maßnahmen müssen dabei weit über die Reduktion von CO2-Emissionen hinausgehen. Es braucht eine umfassende Strategie zur Reduzierung von Luftschadstoffen, zur Begrenzung von Nährstoffeinträgen und zum Schutz mariner Ökosysteme.

Die wissenschaftliche Arbeit auf Hawaii ist daher keine romantische Tropeninsel-Forschung, sondern die Dokumentation einer sich beschleunigenden Umweltkatastrophe.

Die Regierungen sind gefordert, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse endlich zu berücksichtigen und weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um die Meere zu schützen. Denn eines ist klar: Ohne gesunde Ozeane gibt es keine Zukunft für die Menschheit.

Klimaschutz ist Menschenschutz!

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/meere/nutzung-belastungen/meere-unter-druck-ozeanversauerung-durch-co2#ozeane-kohlenstoffdioxid-speicher-

https://www.quarks.de/umwelt/so-leiden-tiere-und-pflanzen-unter-saurem-meerwasser/

https://www.awi.de/im-fokus/ozeanversauerung/ozeanversauerung-der-boese-zwilling-der-klimaerwaermung.html

https://youtu.be/rSW-F_Nm96M

Kontakt:
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Linkedin: Thomas Lazar

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